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aktualisiert 1.1.2019

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 “Segelmodelle” aus Holz

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“Dörthe” Börteboot - Übersetzboot nach Helgoland

BBB

Die Börteboote sind flache, breit ausladende Holzboote, die auch einem Ruderboot ähneln. Börteboote haben eine Länge von 10 Metern und eine Breite von etwa 3 Metern und bestehen aus massivem Eichenholz, was diese zu außerordentlich hochseetauglichen Booten macht. Mit ihren acht Tonnen Gewicht ohne Ladung, können die Börteboote bis zu 40 Personen aufnehmen. Aus diesem Grund sind die Motoren der Börteboote außerordentlich kräftig ausgelegt, was man an der Geschwindigkeit eines voll beladenen Börtebootes gut beobachten kann. Bis zu vier kräftige Seeleute sind auf einem Börteboot und helfen den Ankommenden von der Fähre in das Börteboot, aus dem Börteboote auf den Hafensteg oder vom Hafen auf die Fähre. Das Aus- und Einbooten von ca. 800 Gästen eines Fährschiffs vollzieht sich mit mehreren Booten in großer Eile, so dass es nicht länger als eine halbe Stunde dauert.


Im vergangenen Jahr 2015 habe ich für einen Helgoland-Liebhaber die Konstruktion für ein Modell-Börteboot erstellt. Hierbei war mein Ziel, gleich die Absätze für die obere Klinkerbauweise in den Spanten mit zu konstruieren. Dies ist relativ einfach, da nur im oberen Rumpfteil vier breite Bretter geklinkert sind. Und ich denke, dass mir der Spantenriß halbwegs gelungen und für ein Modell brauchbar ist.

Bei der Teilnahme mit Segelbooten während der Dortmunder Modellausstellung entstehen immer lange Wartezeiten bis man mal wieder mit dem eigenen Segel-Boot auf das Wasserbecken darf und das auch nur täglich zweimal für eine viertel Stunde. Diese geht immer viel zu schnell vorbei. Bis man die Wind- Situationen richtig erfaßt hat, ist die Zeit schon herum. – So kam ich auf den Gedanken, man müßte auch ein Motorboot haben, damit man die Wartezeit etwas verkürzen kann. Und ich beschloß mir auch ein Motorboot zu bauen. ??? Als reiner Segelbootsbauer, immer ohne Motorantrieb, habe ich jedoch keine Ahnung von Motorbooten! So beschloß ich einen einfachen Kahn zu bauen, ohne viel Aufwand. Da erschien mir der Entwurf des Börtebootes gerade recht, da dies durch die Klinkerung doch eine etwas anspruchsvollere Holzarbeit ist. – Der Maßstab 1:10 ergibt ein 1m langes Modell, das erschien mir zu groß. So ließ ich den Riß auf 1:12 verkleinern. Dies erleichterte aber nicht die Arbeit des Plankenbiegens, wie ich später feststellen mußte. Zuerst fertigte ich den Kiel aus drei Schichten 4 mm Pappelsperrholz. Hierbei wurde in der mittleren Schicht gleich für das Stevenrohr ein Schlitz freigelassen. Ebenso habe ich in den beiden äußeren Schichten einen Schlitz im Vor- und Achtersteven ausgesägt als Sponung. (Nach dem Bautipp von Dieter Klee) Auch wurde im hinteren Bereich eine Vertiefung freigelassen für den späteren Motoreinbau. Dann wurden die 16 Spanten ausgesägt, plus 12 Hilfsspanten für Bug und Heck, was etwas mehr Arbeit macht durch die Absätze für die Klinkerung, aber durch das weiche Pappelsperrholz frißt sich auch ein feines Laubsägeblatt schnell durch. Aus „Sparsamkeitsgründen“ habe ich dann den Balkweger geteilt – was man aber absolut nicht tun sollte ! Das führt leicht zu Ungleichheiten. Als dann alles ausgesägt war, wurden diese Teile erst einmal aufgestellt, angepaßt und verleimt. Den Unterboden habe ich dann mit 2x10 mm Abachileisten bis zum ersten Absatz der Klinkerung beklebt. Im hinteren Teil mußte ich jedoch aus 2 mm Sperrholz Bögen aussägen, da hier ein Anpassen der Leisten nicht möglich war. Dann ging es an die Klinkerbeplankung. Dies sollten durchgehende Planken werden. So schnitt ich mir aus 1 mm Sperrholz „Hilfsplanken" zurecht. Doch schon hierbei merkte ich, dass ein Anpassen der Planken mit den jeweiligen Bögen im Heckbereich fast unmöglich ist. Also beschloß ich die Planken 3-Teilig zu machen, den auf den Originalbooten sind sicherlich auch nicht 10 m lange Bretter verarbeitet worden. (Die Ansätze oder Übergange sind dann einfach zu verspachteln. Innen habe ich aber auch noch eine Leiste dagegen verklebt.) So ließ sich die Beplankung leichter bewerkstelligen, wobei ich im Heck die beiden untersten Bögen auch aus 1 mm Sperrholz doppelt beklebt habe, da das Abachiholz sich nicht so gut im geschnittenen Bogen, wegen der gerade verlaufenden Maserung, biegen ließ und immer einplatzte. Die oberen Stücke habe ich dann angefeuchtet, so gelang es. Die Anpaßarbeit ist ein wenig aufwendiger wie bei der Krawelbauweise, aber im Grunde dann doch einfacher, weil die Überstände leicht variieren dürfen, da dies kaum ins Auge fällt ??? Folgendermaßen bin ich vorgegangen, zuerst einen breiteren Steifen abschneiden, (ein 2 mm Abachibrett läßt sich einfach mit dem Messer teilen). Obere Kante an die Spantenabsätze anpassen – ergibt eine leichte Rundung. „Vorplanke“ anklammern, innen mit Stift an der unteren vorhandenen Kante anzeichnen. Nun kann die Planke auf einen gleichmäßigen Überstand beschnitten werden. Bei Vor- und Achterstefen ist vorher eine gleichmäßige Plankenaufteilung aufzuzeichnen und die Einlässe sind entsprechen anzupassen und auszuklinken. Eigentlich alles ganz einfach, man muß es nur mal probieren! Und wie man sieht, bei der Krawelbauweise mußte ich auch viel spachteln.      Also – los legen !!!

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Zuletzt erhielt das Boot noch ein Hilfssegel.

 

Bauunterlagen erhältlich    

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