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aktualisiert 1.1.2019

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 “Segelmodelle” aus Holz

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ADRIA

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Ein Foto des polnischen Segelschulschiffes POGORIA verleitete mich zum Bau eines Modells.

Die POGORIA wurde 1979-80 als Segelschulschiff in Polen gebaut. In Folge wurden noch 3 weitere Schwestern-Schiffe mit gleichem Rumpf für den damaligen Ostblock gebaut. Getakelt als Barkentine, nahm sie am Tall Ship Race 1980 in der A-Klasse, der größten Segelschiffe der Welt, teil. Beide Wettfahrten dieser Regatta beendete das Schiff als erstes in seiner Klasse und erhielt den inoffiziellen Titel des "schnellsten Segelschiffes". Kennzeichnend ist die Takelung mit drei verschiedenen Segeltypen: Barkentinen-typisch Rahsegel am Fockmast sowie Gaffelsegel am Großmast, jedoch Bermudasegel statt einer weiteren, typspezifischen, Gaffelbesegelung am Besanmast. Die Reihenfolge stellt Stationen der Entwicklungsgeschichte des Segelns dar. Die Schiffe sind vom polnischen Schiffskonstrukteur Zygmunt Choren' entworfen worden, der unter anderem auch für die Dar M?odziez.y (1982), die Royal Clipper (2000) und den Umbau der Alexander von Humboldt zu einem Segelschiff verantwortlich zeichnet. Schwesterschiffe der Pogoria wurden neben der Iskra (1982) die bulgarische Barkentine Kaliakra (1984) und der polnische Dreimaster Oceania (1985) mit einem rahsegelartigen Spezialrigg. Im Juli 2009 wurde die Pogoria bei einer Regatta in der Ostsee von einem Sturm und 2 m hohen Wellen überrascht, hierbei brachen in ca. 8 m Höhe ihre durch Korrosion geschwächten Masten. Wieder hergestellt findet heute die Pogoria hauptsächlich ihren Einsatz in der Toristikbranche und es können diverse Törns auf ihr gebucht werden.

 

Modellnachbau: Masstab 1:32; LüA: 145 cm; Rumpflänge: 125 cm; Rumpfbreite: 24 cm; Tiefgang: 10,5 cm: Verdrängung: ca. 10 kg; Segelfläche: ca. 0,6 m

Meine Vorstellung : Wenn große Schiffe es schaffen, ohne zusätzliche Kiele zu segeln, dann sollte das doch auch mit einem Modell möglich sein. Dieses wollte ich jedenfalls mal austesten. Deshalb konstruierte ich einen Spantenriß mit reichlich Volumen. Bei einer Nachrechnung kam ich auf eine Verdrängung von ca. 10 kg - das sollte reichen! Zu dieser Zeit mein schwerstes Schiff. Nun das komplette fertige Schiff ohne Einbauten und Ballast wiegt ca. 3 kg wie ich später feststellen konnte. Also konnten noch 7 kg Blei eingebracht werden. Gebaut ist der Rumpf auf 12 schmalen Spanten mit 2 mm Abachileisten beplankt und mit Glasgewebe verstärkt. Der Kiel ist als Kastenprofil aus 2 mm Sperrholz ausgebildet zur Aufnahme des Ballastes. Rumpf und Deck war fertiggestellt, doch weil ich anderen Projekten den Vorzug gab, verschwand der Rumpf in einer Kellerecke und geriet in Vergessenheit.

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15 Jahre schlummerte der Rumpf in meinem Keller bis Dezember 2010 und bei der letzten “Inspektion” schien er noch ok. zu sein, so beschloss ich, doch endlich daran weiter zu bauen. Von einem Modellbaufreund hatte ich in der Zwischenzeit einen sehr ausführlichen Plan von der ISKRA erhalten. Da die ISKRA ein Schwesternschiff der POGORIA ist, kann ich den Plan gut für den Decksausbau verwenden, auch wenn einige Aufbauten anders gestaltet sind, da ich dabei meine vorhandenen Decksausschnitte berücksichtigen mußte, die es so nicht auf der Iskra nicht gibt, aber man muß ja möglichst viele Eingriffsmöglichkeiten in den Rumpf haben für den späteren Einbau der Servos bzw. Winden.            Ferner war es von mir auch jetzt nicht mehr gewollt einen vorbildgetreuen Nachbau zu erstellen und wie mir bekannt wurde, hat das Schiff in einem Sturm auch alle drei Masten verloren. ob der ehemalige Zustand wieder hergestellt wurde ist mir nicht genau bekannt. Deshalb habe ich mir auch erlaubt, die Beseglung abzuändern und für ein fernsteuerbares Modell die einfachere Variante vorzuziehen, wie nachfolgend beschrieben.

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Der Decksausbau ging unter Verwendung vieler Kaufteile zügig von statten. Unter Berücksichtigung der Segelfähigkeit und dem Händling verzichtete ich dann auch auf den Bau als Barkentine um den Segelschwerpunkt möglichst niedrig zu halten, so wurden alle Masten nur mit Gaffelsegel ausstattet, so wie die Pogoria sie nur am Hauptmast hat. Als Masten sind daher auch nur 1 m lange Rundhölzer verwendet worden und 15 cm davon verschwinden auch noch im Schiff, aber ich denke es sieht auch so noch manierlich aus. Da der Fockmast jetzt ohne Rahen dasteht, sind alle 3 Masten gleich - mit je 2 Salingpaaren ausgerüstet. Zur einfachen Montage sind die Wanten an einem Messingwinkel befestigt. Dieser mit Schlitzen versehen, kann einfach auf Deck unter 2 Schrauben geschoben werden und wird dort durch die Spannung der Wanten arretiert. Alle Wanten und Stage bestehen aus grauem geschlagenem Tauwerk von Andreas Gondeson, diese imitieren die Stahltaue und halten gleichzeitig die Spannung. Die Segel bestehen aus 30 g/m² Polyester-Tuch und sind der Einfachheit halber nur mit Schlaufen an den Masten befestigt. Erst nach dem Anbringen der Vorsegel konnte ich die Holepunkte für die Vorschoten festlegen und auf Deck dafür einen Block vorsehen. Die Schoten für die Gaffelsegel verschwinden in einem Röhrchen in den Nagelbänken vor den Masten. Für das bermudaförmige Besansegel mußte ich am Heck einen Umlenkblock anbringen. Zur Ansteuerung der Segel habe ich 2 Maxi-Servos mit Hebelarmen eingebaut und hoffe das die Schotwege ausreichen.
Als letzte Arbeit wurde am Rumpf das Ruder eingesetzt um eine vorzeitige Beschädigung zu vermeiden. - - - Fertig ?

Die erste Segelprobe erfolgte in Dortmund bei der Intermodellbau. Hier zeigte sich, auch ohne Zusatzkiel und Rudervergrößerung, nur mit Innenballast wie das Große Vorbild auch, schaffte das Schiff auf dem Becken bei den “widrigen Winden” die Wende. Die Schwimmlage schien auch ausreichend stabil, so das auch noch Toppsegel an Fock- und Großmast gesetzt werden könnten. Zum I.G.mini-sail-Treffen am Tüschebachs Weiher, obiges Bild, war das Schiff endlich komplett und wurde mit einem Taufspruch zum ersten mal offenem Wasser bei “Windstille” übergeben.

Wie sich später zeigte, war das Boot recht stabil, auch mit den zwei Toppsegel und konnte mit ruhigem Gewissen auf offenem Wasser, sprich Teichen, gesegelt werden.

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